Wieder volles Haus bei den Kreislaufwirtschaftstagen Münster
Wie gelingt die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise? Welche Aufgaben kommen mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie auf Unternehmen und Kommunen zu? 370 Teilnehmende tauschten sich dazu bei den 19. Kreislaufwirtschaftstagen in Münster aus.
Am 11. und 12. Februar fanden die Kreislaufwirtschaftstage Münster bereits zum 19. Mal statt – diesmal unter dem Motto: „Nachhaltige Transformation nur mit Kreislaufwirtschaft“. Rund 370 Fachleute aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden tauschten sich bei der Konferenz unter anderem über Kreislaufwirtschaftsstrategien, Transformation im Bauwesen, nachhaltiges Rohstoff- und Produktionsmanagement, Digitalisierung in der Kreislaufwirtschaft sowie innovative Arbeits- und Mobilitätskonzepte und Anreize bei Abfallgebühren aus. Zwei Tage lang gab es Vorträge- und Diskussionen in zwei Sälen. Begleitend präsentierten 24 Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen in dem Sektor. Die Kreislaufwirtschaftstage Münster organisiert das Institut für Infrastruktur – Wasser – Ressourcen – Umwelt (IWARU) der FH Münster in Zusammenarbeit mit der TAFH Münster GmbH und weiteren Hochschulinstituten.
Ein zentraler Aspekt der Konferenz waren die aktuellen Kreislaufwirtschaftsstrategien des Bundes und des Landes NRW. Erstgenannte wurde noch im Dezember letzten Jahres von der Bundesregierung verabschiedet. Diese Strategien verfolgen das Ziel, dass Abfall möglichst gar nicht erst entsteht. Das kann gelingen, wenn Produkte klug designt, länger nutzbar und einfacher zu reparieren sind und indem alle Rohstoffe, soweit es geht, im Kreislauf geführt werden, von Baustoffen über Kunststoffe bis hin zu Industriemetallen. Doch wie werden diese Strategien jetzt konkret umgesetzt und welche Aufgaben ergeben sich hieraus für die verschiedenen Akteure entlang des Lebenszyklus von Produkten? Anhand von konkreten Beispielen aus unterschiedlichen Bereichen wie dem Verpackungs- oder Automobilsektor wurde übertragbare Lösungen für recyclinggerechte Verpackungen und wiederverwendbare Bauteile aufgezeigt.
„Es zeigt sich, dass die technisch und wirtschaftlich erfolgreiche Umsetzung einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft die Einbindung der Akteur*innen von allen Handlungsebenen aus Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen erfordert. Eine wichtige Rolle nehmen hierbei die Beteiligten auf regionaler Ebene ein“, erklärt Prof. Dr. Sabine Flamme, Leiterin der Kreislaufwirtschaftstage, einen der zentralen Aspekte hin zu einer nachhaltigen Transformation.
Die Kreislaufwirtschaftstage finden alle zwei Jahre in Münster statt, die nächsten sind für Februar 2027 in Planung. „An den spannenden und kontrovers diskutierten Themen sieht man, dass Kreislaufwirtschaft kein Ziel, sondern ein dynamischer Prozess ist, bei dem neue Technologien wie Sensortechnik und KI zunehmend eine wichtige Rolle übernehmen. Ich bin gespannt, wo wir in zwei Jahren stehen und welche Herausforderungen sich dann ergeben“, zieht Flamme ein positives Resümee.