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21 Minuten täglich gegen arbeitsbedingte Schmerzen

Absolventin Marie-Sophie Boll erhält den Hochschulpreis für ihre hervorragende Masterarbeit „PHY21O – Für einen schmerzfreien Berufsalltag“, die sie am Fachbereich Design eingereicht hat.

Rücken, Schulter, Nacken, Daumen, Hüfte: Wenn einzelne Muskeln und Gelenke über einen längeren Zeitraum durch wiederholte Bewegungen oder ungünstige Körperhaltungen belastet werden, führt dies häufig zu Verspannungen und Schmerzen. Muskel-Skelett-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen für Krankschreibungen der erwerbstätigen Bevölkerung. Um berufsbedingten Schmerzen vorzubeugen und sie zu lindern, hat Marie-Sophie Boll die App PHY21O entwickelt. Für dieses gelungene Abschlussprojekt hat sie den Hochschulpreis als beste Masterabsolventin des Jahres am Fachbereich Design, der Münster School of Design (MSD), erhalten.

„Es gibt zwar schon viele Apps mit physiotherapeutischen Übungen, aber die lassen sich meist nicht so gut in den Alltag integrieren“, erläutert die 27-Jährige. Daher hat sie eher kurze Übungsintervalle konzipiert, die man gut auch „mal zwischendurch“ absolvieren kann – orientiert an der WHO-Empfehlung, sich täglich mindestens 21 Minuten lang moderat zu bewegen. Was Bolls Idee außerdem von den bereits existierenden Apps unterscheidet, ist der übergreifende Ansatz: „Mir war wichtig, alle Berufsgruppen mit ihren ganz spezifischen Belastungen abzuholen.“ So erfasst PHY21O bei der Anmeldung detailliert, welche Bewegungen die Nutzer*innen in welcher Häufigkeit regelmäßig ausführen und an welchen Körperstellen sie Schmerzen haben. Individuell darauf abgestimmt werden dann Übungen vorgeschlagen – inklusive Verknüpfungen mit dem Kalender, Erinnerungsfunktionen und Belohnungselementen. Außerdem hat die 27-Jährige bei der Gestaltung besonderen Wert daraufgelegt, ihre Zielgruppen auch visuell anzusprechen und dafür extra eine Markt- und Designanalyse durchgeführt.

„Die Stärke der App PHY21O liegt in ihrer Vielseitigkeit, ihrem durchdachten Design und den unterschiedlichen Funktionen, die nicht nur medizinisch-physiologische Standards widerspiegeln, sondern durch Kurzvideos auch einen didaktischen Mehrwert bieten“, betont Prof. Rüdiger Quass von Deyen, der die Masterarbeit betreut hatte, und lobt die fundierte theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema – neben Literaturrecherchen hatte die junge Designerin als Grundlage für ihr Projekt unter anderem eine Umfrage mit 161 Teilnehmenden durchgeführt, die querbeet aus allen möglichen Tätigkeitsbereichen kamen. „Besonders gelungen sind auch die Gamification-Elemente, die durch Belohnungsmodelle und kooperatives Teamhandeln die Motivation der Nutzerinnen und Nutzer fördern“, so der Experte für Kommunikationsdesign.

„Mein Traum ist es, die App tatsächlich irgendwann auf den Markt zu bringen, da ich sehr viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt habe“, sagt Boll. „Dafür bräuchte ich aber Unterstützung bei der Programmierung.“ PHY21O ist ihrer Meinung nach auch für Arbeitgeber*innen sinnvoll, die es für ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement einsetzen könnten. Interessierte können sich gern über newsroom@fh-muenster.de
mit ihr in Verbindung setzen. Weitere Informationen zu Bolls Projekt finden sich unter fh.ms/MSD-Parcours.

Hochschulpreis der FH Münster: Jedes Jahr kürt das FH-Präsidium gemeinsam mit der Gesellschaft der Freunde der FH Münster die besten Abschlussarbeiten. Zu den Preisträger*innen für 2023 gehört auch Marie-Sophie Boll vom Fachbereich Design mit ihrer Masterarbeit „PHY21O – Für einen schmerzfreien Berufsalltag“. Eine Übersicht aller gewürdigten Absolvent*innen ist im Jahresbericht der FH Münster ab Seite 30 abrufbar: fh.ms/jahresbericht23.

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