Starkes Interesse: Kreislaufführung von Materialen aus dem Tiefbau
Auf der Abschlusskonferenz des Forschungsprojektes „RekoTi - Ressourcenplan kommunaler Tiefbau“ am 26. September wurden die Ergebnisse präsentiert. Vertreter*innen von Kommunen und Fachleute aus der Baubranche diskutiert und tauschten sich aus.
Münster, 11. Oktober 2024 | Für den Erhalt und Neubau der Infrastruktur unter anderem Straßen, Brücken und Kanalisation werden in Deutschland jährlich rund 250 Mio. t mineralische Baurohstoffe verwendet. Hierbei spielen Kommunen eine entscheidende Rolle, denn sie sind für 75 Prozent des deutschen Straßen- und Wegenetzes verantwortlich. Um die hier eingesetzten Rohstoffe, beispielsweise durch eine Wiederverwendung, möglichst effizient nutzen zu können, werden Informationen über die verbauten Materialien und deren Menge benötigt.
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes versetzen Kommunen in die Lage, aufbauend aus öffentlichen und kommunalen Daten zu planen und ein Management aufzubauen. Durch Abriss, Umbau oder Sanierung freiwerdende Mengen können so gezielt bei Neubau- oder Sanierungsprojekten an anderer Stelle im Stadtgebiet eingeplant werden.
Bei der Abschlusskonferenz am 26. September wurden die Ergebnisse des dreijährigen Forschungsprojektes „RekoTi – Ressourcenplan kommunaler Tiefbau“ unter der Projektleitung der FH Münster in vier Fachvorträgen vorgestellt. Die Referent*innen gaben einen Überblick zu den Materiallagern im kommunalen Tiefbau und erläutern Praxisbeispiele, in denen innovatives Bauen und Erhalten von Brücken und Verkehrsflächen untersucht wurden.
Neben den Ergebnissen und abgeleiteten Erkenntnissen wurden alle im Projekt angewandten Methoden in einem Leitfaden veröffentlicht, der online abrufbar ist. „Der Leitfaden funktioniert wie ein Wiki und man findet darin die Forschungsergebnisse zum ressourceneffizienten Tiefbau thematisch sortiert“, erläutert Dr. Franziska Struck, stellvertretende Koordinatorin des Forschungsprojekts „RekoTi“.
Neben dem Leitfaden wurde auch die entstandene RekoTi-Toolbox vorgestellt. Die Daten verschneidet, visualisiert sowie abfragbar und auswertbar macht. „Beispielsweise ist es möglich, geplante Baumaßnahmen aus verschiedenen Sektoren, wie eine Kanalsanierung und Aufbringung einer neuen Deckschicht, miteinander zu verknüpfen. So lässt sich die Wertschöpfungskette der Materialien noch effektiver gestalten“, erklärt Struck.
Im Projekt „RekoTi“ arbeiteten Wissenschaftler*innen der FH Münster, der Hochschule Karlsruhe und der Ruhr-Universität Bochum, Vertreter*innen des Unternehmens Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau, der Ingenieurgesellschaft Thomas & Bökamp und des Amts für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster zusammen. Das dreijährige Verbundprojekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.