SQUEEK - dieser Titel steht für die Workshopwoche an der MSD. Auch in diesem Jahr durften sich die Studierenden aus einem umfangreichen Angebot das Passende aussuchen und sich auf einen Workshop ihrer Wahl mit vielen praktischen Übungen freuen. Zur Seite standen ihnen namhafte Dozent*innen aus der Praxis, die den Teilnehmenden anschaulich vertiefendes Wissen und praktische Fertigkeiten zu verschiedenen Schwerpunktbereichen vermittelten.

Sehr gefragt war in diesem Jahr unter anderem der Workshop "Visuelles Storytelling" von David von Bassewitz. Und das nicht ohne Grund, denn egal ob in der Literatur, im Film, im Journalismus, im Branding oder in der Werbung: der Begriff "Storytelling" ist in aller Munde. Doch steckt dahinter mehr, als nur eine Story zu verkaufen. Wie erzählt man überhaupt eine gute Geschichte und welche emotionale Wirkung kann sie bei den Empfänger*innen herbeiführen? Welche Gestaltungselemente haben welchen Effekt? Und wie lassen sich die Tricks der Storytelling-Meister*innen für eigene Arbeiten nutzen? Mit all diesen Fragen setzen sich die Teilnehmenden des Workshops gemeinsam mit ihrem Kursleiter auseinander. Der freischaffende Künstler und Illustrator von Bassewitz zeigte anhand von Filmausschnitten, u.a. aus dem Film "Don't look now" von Nicolas Roeg, Beispiele für gelungenes Storytelling, um diese visuellen Erzählstrategien später auf eigene Projekte wie Comics, Instagram-Storys oder ein Film-Storyboard übertragen zu können. Die Teilnehmenden erhielten wertvolle Tipps vom Profi - von Bassewitz zählt zu den prägendsten Illustratoren seiner Generation. So war schon kurz nach Beginn des Workshops klar: Wenn es um Farben, Strukturen und Bildkompositionen geht, überlassen gute Geschichtenerzähler*innen nichts dem Zufall. 

In einem anderen, ebenfalls gut besuchten Workshop lernten die Studierenden unter der Leitung von Erik Hinz, wie mühsam analoge Schwarzweiß-Fotografie sein kann. Der Fotograf aus Münster, der genau diesen Bereich der Fotografie und die Arbeit in der Dunkelkammer perfektioniert hat, führte die Teilnehmenden Schritt für Schritt an das Handwerk heran. So mussten diese schon vor dem eigentlichen Fotografieren anders planen und sich fragen: Ist die Filmrolle (richtig) eingelegt? Stimmen Zeit, Blende und Entfernung? Passt der Bildausschnitt? Schließlich kosten die Fotos im echten Leben Geld - man zahlt für den Film, die Entwicklung und jeden Abzug. Dazu ist das Ergebnis ein Überraschungspaket, denn die analoge Fotografie erlaubt keine Anzeige in einem Vorschau-Display. Doch spätestens am Ende des Workshops war klar: es sind vor allem die vielen Arbeitsschritte und das ungewisse Ergebnis, die das analoge Fotografieren zu etwas Besonderem machen.

Besonders war auch der Workshop-Titel "What I would tell my teenage self about sex" von Illustratorin Svea Öhlschläger und Fotografin Paulina Metzscher. Die beiden Kursleiterinnen kannten sich und den Fachbereich aus ihrem eignen Studium noch gut, schließlich hatten sie 2019 an der MSD ihren Abschluss gemacht. Die Alumnae wollten ihr Thema zunächst ganz intuitiv, spielerisch und experimentell angehen. So motivierten sie die Teilnehmenden zu einer ersten Begriffssammlung und einer Art Sex-ABC. Daraufhin entstanden erste Scribbles, manche sehr tiefgründig und ernst, andere eher klischeebehaftet und humorvoll. Über Zitate, die die Teilnehmenden mithilfe von Typografie, Illustration und Kollage umsetzten, näherten sie sich schließlich dem Ziel des Workshops: einem gemeinsamen Zine, das im Anschluss des Kurses eigenständig im Riso-Verfahren gedruckt wurde. 

In den beiden Kursen "Experimentelles Lettering" bei Petra Wöhrmann und "Pop-Up Engineering" bei Maike Biederstädt mussten die Studierenden nicht lange warten, um nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch in das jeweilige Thema einzusteigen. In Wöhrmanns Kurs starteten die Teilnehmenden zügig mit Grund- und Schreibübungen zu zwei Alphabeten im kleinen Format. Geschrieben wurde überwiegend mit Flachpinseln und schwarzer Zeichentusche. Ebenso zügig ging Biederstädt in ihrem Pop-Up-Kurs mit ihren Teilnehmenden ans Werk und übte mit ihnen zunächst Basis-Falttechniken wie die Parallel- und die V-Falz, um darauf aufbauend ein eigenes Pop-Up zu Thema "Herbarium" zu entwickeln.

Und auch aus den Workshops "Schattenspiele in der Nacht - Zeichnen im Helldunkel-Kontrast" bei Peter Boué, "Deep Focus - Full Presence" bei Insa Verbeck und "Erfolgreich starten in den Markt: Wie gelingt der Einstieg in die Branche?" bei Anke Krey konnten die Studierenden wertvolle Tipps und Techniken für ihr Studium und die Zeit danach mit nach Hause nehmen. Die SQUEEK bot somit wieder einen wertvollen Blick über den Tellerrand und ein kostenfreies und intensives "Extra"-Programm für die Studierenden der MSD.

Fotos: Franca Porsch

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