Architekturstudierende präsentierten Konzeptideen für den Bremer Platz
Im Masterkurs „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ am Fachbereich Architektur haben sich Studierende intensiv mit dem Bremer Platz in Münster befasst. Die entstandenen Konzeptideen stellten sie in einer Abschlusspräsentation öffentlich vor.

Bei einer Abschlusspräsentation in der Münster School of Architecture (MSA) erläuterten Architekturstudierende ihre Ideen für den Bremer Platz, so auch Bjarne Gießler (l.) und Robert Crummenerl. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Architekturstudierende aus dem Masterkurs „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ stellten ihre Konzeptideen für den Bremer Platz vor. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Auch externe Interessierte wie etwa Anwohner*innen des Bremer Platzes waren zur Abschlusspräsentation herzlich eingeladen und machten sich ein Bild von den Ideen der Architekturstudierenden. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Architekturstudierende aus dem Masterkurs „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ stellten ihre Konzeptideen für den Bremer Platz vor. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Architekturstudierende aus dem Masterkurs „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ stellten ihre Konzeptideen für den Bremer Platz vor. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Die Lehrbeauftragten Christian Pohl (Mitte) und Marc Hehn (r.) leiteten das Seminar Superstudio „Mitte der Stadt − Rand der Gesellschaft“ an der Münster School of Architecture (MSA) – hier im Bild im Austausch mit den Studierenden. (Foto: Sven Helle)

Architekturstudierende aus dem Masterkurs „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ stellten ihre Konzeptideen für den Bremer Platz vor. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Architekturstudierende aus dem Masterkurs „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ stellten ihre Konzeptideen für den Bremer Platz vor. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Architekturstudierende aus dem Masterkurs „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ stellten ihre Konzeptideen für den Bremer Platz vor. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Architekturstudierende aus dem Masterkurs „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ stellten ihre Konzeptideen für den Bremer Platz vor. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Architekturstudierende aus dem Masterkurs „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ stellten ihre Konzeptideen für den Bremer Platz vor. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)
Auf dem Bremer Platz im Zentrum von Münster kommen verschiedenste soziale Gruppen zusammen, darunter Anwohner*innen, Schulkinder, Wohnungslose und Drogenabhängige. Im Masterkurs Superstudio „Mitte der Stadt – Rand der Gesellschaft“ am Fachbereich Architektur, der Münster School of Architecture (MSA), haben sich Studierende intensiv mit dem Brennpunkt befasst. In einer Abschlusspräsentation stellten sie ihre städtebaulich-architektonischen Konzepte öffentlich in der MSA vor. Zur Präsentation kamen auch Anwohner*innen des Platzes.
„Raum für jede Interessensgruppe schaffen ohne Lebensräume zu zerstören und Menschen zu verdrängen – in allen Städten ist das ein wiederkehrendes Thema“, erklären die Münsteraner Architekten und Lehrbeauftragten Christian Pohl und Marc Hehn. Um die Konzepte zu entwerfen, ging es für den Masterkurs zunächst auf „Spurensuche“, wie die beiden Lehrbeauftragten den ersten Part des Seminars nannten. „Die Studierenden sollten auf allen Ebenen – städtebaulich, architektonisch, aber auch zum sozialen Gefüge – recherchieren und differenziert betrachten: Was bedeutet Obdachlosigkeit? Und welche Anforderungen und Bedürfnisse haben die Interessensgruppen am Bremer Platz?“
Die Architekturstudenten Robert Crummenerl und Bjarne Gießler starteten ihre Präsentation mit einer Tonaufnahme: Drogenkonsumentin Sophie erzählt von ihrem Wunsch, nach einem Entzug wieder erwerbstätig zu sein. Inspiriert von den Gesprächen vor Ort, nahmen die beiden die Reintegration in den Fokus und möchten wieder mehr Öffentlichkeit auf den Platz bringen. Dafür sorgt in ihrem Konzept ein Veranstaltungsraum für Konzerte, Workshops und Lehrgänge von und für Menschen mit dem Lebensmittelpunkt Straße. Auch ein Café, in dem die Menschen der Szene am Bremer Platz mitarbeiten können, ist Teil vieler präsentierter Entwürfe. Insgesamt sieben Teams oder einzelne Studierende stellten diese vor. Sie haben sich Lösungen für Grundbedürfnisse wie eine warme Mahlzeit oder Waschräume, Angebote für Anwohner*innen und einen Austausch der Interessensgruppen überlegt. So soll beispielsweise ein offenes Wohnzimmer als Warmraum dienen, ein „meet and eat“ – eine Gemeinschaftsküche – sorgt für die Verpflegung. Marie Kattmann und Pia Hein fokussierten sich auf Wohnkonzepte in Kombination mit sozialer Arbeit und Weitervermittlungsangeboten. Auch Räume für Therapien und eine Apotheke, wo Konsument*innen etwa sauberes Drogenbesteck erhalten, sollen gebaut werden. Till Elsing und Dustin Hagemann möchten mit ihrem Konzept „Stadtgarten“ möglichst viel Natur erhalten und sehen für ihre Bebauung ein begehbares Gründach vor. „Von Arbeiten zum Thema Stadtmobiliar über Urban Gardening bis hin zur klassischen hochbaulichen Lösung sind von den Studierenden unterschiedlichste Antworten auf die zentrale Fragestellung gefunden worden“, erklärt Lehrbeauftragter Hehn.
Inhaltlichen Input bekamen die angehenden Architekt*innen während des Semesters auch von den Gastdozenten Dr. Tim Lukas von der Bergischen Universität Wuppertal – unter anderem mit dem Fachgebiet der sozialwissenschaftlichen Sicherheitsforschung, Ralf Gerlach vom Institut zur Förderung qualitativer Drogenforschung, akzeptierender Drogenarbeit und rationaler Drogenpolitik (INDRO) e.V., Stefan Scholz vom Quartiersmanagement der Stadt Münster und Landschaftsarchitekt Gordon Brandenfels, der an der MSA einen Ergänzungskurs zum Superstudio leitet. Die beiden Letztgenannten sind an der tatsächlichen Neugestaltung des Bremer Platzes beteiligt. Zudem ging es für den Kurs auf Exkursion: In Hamburg machten die Studierenden beispielsweise eine Stadtführung mit einem ehemaligen Obdachlosen, der ihnen die Brennpunkte aus Sicht eines Betroffenen zeigte und besuchten eine Ausstellung darüber, was Architektur in ähnlichen gesellschaftlichen Gemengelagen leisten kann.